Kontroversen in der Bioethik - Die Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte der UNESCO - SE WS 25/26
Das Seminar widmet sich den aktuellen Kontroversen in der Bioethik - wie zB Künstliche Intelligenz und Medizin; Gentechnik und Eingriffe in die Keimbahn; Pandemie und Impfpflicht; Reproduktionsmedizin und Autonomie der Frau sowie auch Suizidbeihilfe und Palliativmedizin sind Themen, die präsentiert und diskutiert werden.
Die Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte ist das erste weltweit gültige Dokument auf dem Gebiet der Bioethik. Sie wurde von der Internationalen Bioethikkommission der UNESCO erarbeitet und 2005 von der 33. Generalkonferenz angenommen. Sie behandelt in 27 Artikeln aktuelle Prinzipien der Bioethik und stellt damit ein von allen UNESCO Mitgliedsstaaten akzeptiertes Regelwerk dar. Besonders wichtig und länderübergreifend werden hier Grundsätze wie Menschenwürde und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Verantwortung, Schutzbedürftigkeit des Menschen, Solidarität und Zusammenarbeit etc., behandelt.
Dieses Seminar wird ethische Kontroversen der Bioethik unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Fragestellungen diskutieren.
Die Lernziele der Allgemeinen Erklärung über Bioethik und Menschenrechte der UNESCO stellen eine erste Einführung in die Materie der Bioethik für Angehörige von Gesundheitsberufen und Medizinstudenten dar.
Anmeldung
Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende:r identifizieren.
Anmeldung per Mail an das Sekretariat: dagmar.salecic-reichhold@meduniwien.ac.at
Medizin im Nationalsozialismus (Vorbedingungen - Auswirkungen - Nachgeschichte) SE WS 25/26
Rassenhygiene und Eugenik: eine internationale Bewegung; Von der Eugenik zur „Erb- und Rassenpflege“ im öffentlichen Gesundheitswesen; Zwangssterilisationen, Eheverbote und andere biopolitische Maßnahmen; Die Gasmordaktion „T4“: medizinische Vernichtungspolitik; „Kindereuthanasie“: die Selektion behinderter Kinder; „Dezentrale Anstaltstötungen“ als lange vergessene Verbrechen des Nationalsozialismus; Entgrenzte Forschung: Menschenversuche in Konzentrationslagern; Krieg und Medizin; Der Nürnberger Ärzteprozess und die internationale Kodifizierung medizinischer Ethik; Der lange Schatten der NS-Medizin: verfehlte Entnazifizierung, Missachtung der Opfer.
Anmeldung
Anmerkung: Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.
Anrechenbarkeit: Das Seminar ist für Studierende der Humanmedizin sowie für Teilnehmer:innen des klinisch-akademischen psychotherapeutischen Propädeutikums und Medical Humanities der MedUni Wien als Wahlfach anrechenbar. Nach einer Anmeldung zur Mitbelegung ist das Seminar auch für die Studienrichtung Geschichte der Universität Wien (von der SPL-Geschichte kann die Lehrveranstaltung mit 8 ECTS angerechnet werden, z. B. durch die Abgabe einer Seminararbeit) sowie nach Rücksprache für weitere Studienrichtungen anrechenbar.
Geschichte der Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Von der Errichtung des Wiener „Narrenturms“ über die NS-„Euthanasie“ bis zur Psychiatriereform - SE WS 25/26
- Termin: Besuch der historischen Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof (Treffpunkt: Bushaltestelle „Klinik Penzing“).
- Wiener Psychiatrie von der Aufklärung bis ins späte 19. Jahrhundert
- Termin: Einführung in das Seminar; „Irrenrechtsbewegung“ und Antipsychiatrie, Erster Weltkrieg
- Termin: Eugenik, Genetik, Biologismus, Psychiatrie
- Termin:Spiegelgrund/Kinder- und Jugendpsychiatrie im Faschismus
- Termin: Die nationalsozialistische „Euthanasie“
- Termin: Nachgeschichte der NS-„Euthanasie“
- Termin: Kinder- und Jugendpsychiatrie nach 1945
- Termin: Sterilisation im Vergleich zwischen NS-Zeit und der Zeit nach 1945 im Vergleich
- Termin: Psychiatriereform
Das Seminar soll ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen historischen Ereignissen und Paradigmen und ihrer Verbindung mit aktuellen Diskursen und Entwicklungen in der Psychiatrie, der Medizin und der Gesellschaft fördern.
Anmeldung
Anmerkung: Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.
Anrechenbarkeit: Das Seminar ist für Studierende der Humanmedizin sowie für Teilnehmer:innen des klinisch-akademischen psychotherapeutischen Propädeutikums und Medical Humanities der MedUni Wien als Wahlfach anrechenbar. Nach einer Anmeldung zur Mitbelegung ist das Seminar auch für die Studienrichtung Geschichte der Universität Wien (von der SPL-Geschichte kann die Lehrveranstaltung mit 8 ECTS angerechnet werden, z. B. durch die Abgabe einer Seminararbeit) sowie nach Rücksprache für weitere Studienrichtungen anrechenbar.
Medizingeschichte für Diplomandinnen und Diplomanden - SE WS 2025/26
Das Seminar richtet sich an Diplomandinnen und Diplomanden des Lehrveranstaltungsleiters in allen Stadien ihrer jeweiligen Arbeit und dient der Begleitung und Unterstützung bei der Durchführung.
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Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.
Anmerkung: nach Rücksprache mit Herrn Univ.-Prof. Dr. Herwig Czech unter: herwig.czech@meduniwien.ac.at
Medizin im Zeitalter der Aufklärung: Vernunft und Wissen, Macht und Biopolitik SE WS 25/26
Die Aufklärung ist die Epoche, in der Vernunft und Wissenschaft an die Stelle von Tradition und Glaube als Richtschnur des Denkens und Handelns traten und deren Ideen bis in die Gegenwart wesentlich nachwirken. Der Gebrauch der Vernunft galt als Schlüssel zu einem freien, menschenwürdigen und glücklichen Zusammenleben. Es ist aber auch die Zeit, in der die Bevölkerungswissenschaft an Bedeutung gewinnt und die „Biopolitik“ (Michel Foucault) zum Gegenstand politischen Handelns wird. Staatstheoretiker wie Thomas Hobbes, Charles de Montesquieu, John Locke, Jean Jaques Rousseau oder David Hume machten sich Gedanken über Souveränität, Autorität und Gewaltenteilung. In der öffentlichen Gesundheitspflege wurde die Medizin als Staatsarzneykunde und Medicinische Policey in einem größeren Zusammenhang gesehen. Es kam zur Etablierung des modernen Krankenhauses und zu grundlegenden Reformen des Gesundheitswesens, die sich im rationalen Umgang mit Geschlechtskrankheiten und unehelichen Kindern manifestierten. Die Veranstaltung untersucht vor allem anhand der Habsburgermonarchie zur Zeit Maria Theresias und Josephs II. das Spannungsverhältnis in den Motiven dieser grundlegenden Maßnahmen zwischen Steigerung der Glückseligkeit und politischer Ökonomie und spürt der Wiederkehr dieser Motive in späteren Epochen nach.
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Sauber und rein an Körper und Geist. Eine Geschichte der Hygiene
Nicht erst seit der COVID Pandemie steht Hygiene hoch im Kurs. Masken und Desinfektionsmittel waren sogar im Produktsortiment der Supermärkte enthalten. Richtlinien für Hygiene finden sich bei der Weltgesundheitsorganisation ebenso wie in jedem Krankenhaus und Hygiene wird als „Gesundheitslehre“ an der Universität gelehrt. Doch was verstehen wir unter „Hygiene“? Wie hat sich das Verständnis von Hygiene im Laufe der Zeit verändert und welche politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren spielten in diesem Veränderungsprozess eine Rolle? Auch wenn der Begriff auf Hygieia – die griechische Göttin für Gesundheit – zurückgeht und die Zeitspanne, unter der man Hygiene historisch behandeln kann, mehr als 2.000 Jahre umfasst, beschränkt sich das Seminar auf seine Bedeutung in der Moderne. Im 18. Jahrhundert umfasste Hygiene noch ganzheitlich die Gesundheit von Körper und Seele und wurde erst im 19. Jahrhundert in seiner Bedeutung zunehmend verengt. Was verstand man in den letzten 250 Jahren unter Hygiene? Wie hat sich das Verständnis verändert? Welche Maßnahmen und Praktiken umfasst die Hygiene? Was hat Hygiene mit Politik zu tun und wie kommt sie an die Universität und ins Krankenhaus? Das Seminar sucht nach Antworten auf diese und andere Fragen. Themen in der Veranstaltung werden Objekte und die Praktiken sein, die die Hygiene umfassen (können), weiters wie sich die Hygiene verwissenschaftlicht und in der Medizin etabliert hat, wie sich Hygiene in Bakteriologie, Sozialhygiene, Rassenhygiene (Psychohygiene, Kulturhygiene und viele andere mehr) ausdifferenziert hat und welche Akteure die Hygiene als Konzept, Theorie und Praxis vorangetrieben haben.
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Anmerkung: Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende/r identifizieren.
Politische Medizin - medizinische Politik: Verstrickungen und Vernetzungen im 20. Jh. SE WS 25/26
Die Lehrveranstaltung widmet sich dem Spannungsverhältnis, den Vernetzungen und der gegenseitigen Beeinflussung und Nutzbarmachung der beiden Felder Medizin und Politik im 20. Jahrhundert, allen voran im deutschsprachigen Raum, sowie exemplarisch auch außerhalb Europas (z. B. Ostasien). Der Bogen um den Themenkomplex soll hier möglichst weit gespannt werden, und so finden sich unter den zu behandelnden Themen etwa der grassierende Antisemitismus an österreichischen Hochschulen und die internationale Etablierung von „rassenkundlichen“ Fragestellungen in der Medizin vor dem Nationalsozialismus, die Nazifizierung und Entnazifizierung der Ärzteschaft, der Ausschluss marginalisierter Gruppen aus der Medizin (z.B. Frauen, Jüdinnen und Juden, Kolonisierte …) bis hin zu den Vertreibungen im NS, die Instrumentalisierung und der Missbrauch wissenschaftlicher Erkenntnisse oder auch die Durchsetzung biopolitischer Maßnahmen wie der Impfpflicht.
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First do no harm - Ethik und Patientensicherheit in der Intensivmedizin SE WS 25/26
„First do no harm“ – dieses Prinzip steht maßgebend über jedem medizinischen Handeln. Die LV beschäftigt sich zu diesem Thema mit zwei wesentlichen Bereichen im Kontext der Intensivmedizin.
o Ethische Fragestellungen in der Intensivmedizin
o Aufnahmekriterien an die Intensivstation
o Intensivmedizin bei betagten kritisch Kranken
o Therapielimitationen
o Ressourceneinsatz
o End of Life Decisions
o Ethische Fragestellungen in der Covid-19 Pandemie
o Patientensicherheit in der Intensivmedizin
o Prinzipien der Patientensicherheit
o Risikomanagement
o Menschliche Limitationen
o Fehlererfassung
o Spezielle Bereiche (z.B. Medikamentensicherheit)
o Fehlerkultur und präventive Maßnahmen
Auseinandersetzung mit wichtigen ethischen Fragestellungen in der Intensivmedizin. Kenntnis der Prinzipien der Entscheidungsfindung im intensivmedizinischen Kontext.
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