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Lehrveranstaltungen

Kontroversen in der Bioethik - Die Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte der UNESCO - SE WS 2024/25

Das Seminar widmet sich den aktuellen Kontroversen in der Bioethik - wie zB Künstliche Intelligenz und Medizin; Gentechnik und Eingriffe in die Keimbahn; Pandemie und Impfpflicht; Reproduktionsmedizin und Autonomie der Frau sowie auch Suizidbeihilfe und Palliativmedizin sind Themen, die präsentiert und diskutiert werden.

Die Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte ist das erste weltweit gültige Dokument auf dem Gebiet der Bioethik. Sie wurde von der Internationalen Bioethikkommission der UNESCO erarbeitet und 2005 von der 33. Generalkonferenz angenommen. Sie behandelt in 27 Artikeln aktuelle Prinzipien der Bioethik und stellt damit ein von allen UNESCO Mitgliedsstaaten akzeptiertes Regelwerk dar. Besonders wichtig und länderübergreifend werden hier Grundsätze wie Menschenwürde und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Verantwortung, Schutzbedürftigkeit des Menschen, Solidarität und Zusammenarbeit etc., behandelt.
Dieses Seminar wird ethische Kontroversen der Bioethik unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Fragestellungen diskutieren.

Die Lernziele der Allgemeinen Erklärung über Bioethik und Menschenrechte der UNESCO stellen eine erste Einführung in die Materie der Bioethik für Angehörige von Gesundheitsberufen und Medizinstudenten dar.

Anmeldung

Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende:r identifizieren.

Anmeldung per Mail an das Sekretariat: dagmar.salecic-reichhold@meduniwien.ac.at

Der Lancet Report on medicine, Nazism, and the Holocaust - historische Fakten und Implikationen für die Gegenwart - VO WS 24/25

Im November 2023 präsentierte die „Lancet Commission on Medicine, Nazism, and the Holocaust“ an der MedUni Wien (im Hörsaal des Josephinums) nach knapp dreijähriger Arbeit ihren gleichnamigen Bericht. Die in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen medizinischen Verbrechen sind das am besten dokumentierte historische Beispiel für die Beteiligung von Medizinern (und Medizinerinnen) an Übergriffen gegen vulnerable Personen und ganze Bevölkerungsgruppen. Die Geschehnisse unter dem NS-Regime haben weitreichende Implikationen für die heutigen Gesundheitsberufe, und praktisch jede Debatte zur medizinischen Ethik kann von diesen historischen Einsichten profitieren. Der Lancet Report zeigt, in welchem Ausmaß Angehörige der Gesundheitsberufe ihren Patient:innen Schaden zufügen können; er zeigt aber auch die Möglichkeiten, Widerstand zu leisten und zum Schutz der Schwächsten beizutragen. 
Die Ring-Vorlesung bietet Beiträge von Co-Autoren des Lancet Report und weiteren renommierten Gästen und bietet die Möglichkeite einer vertieften Auseinandersetzung mit der Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus, deren Nachwirkungen seit 1945 sowie den Implikationen für die Medizin heute.

https://www.thelancet.com/commissions/medicine-and-the-holocaust

Annmeldung

Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.

Anmerkung: Wahlfach, 2 ECTS (Anwesenheit bei mindestens 80% der Einheiten erforderlich)

 


Die Wiener Medizinische Schule: Von der Aufklärung bis zum 20. Jahrhundert - SE WS 24/25

Auch im 21. Jahrhundert übt die vielfältige Geschichte der Wiener Medizin eine große Faszination aus. Die von Maria Theresias Leibarzt Gerard van Swieten (1700–1772) ausgehende Erste Wiener Medizinische Schule ist von einer Reform des Gesundheitswesens, der Gründung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und einer beginnenden Spezialisierung geprägt. Highlights sind die Erfindung der Perkussion durch Leopold Auenbrugger (1761), die Entwicklung der natürlichen Geburtshilfe durch Lukas Boër, die Begründung der europäischen Augenheilkunde durch Georg Joseph Beer und die Grundlegung der Hygiene durch Johann Peter Frank. Im Zeitalter der Zweiten Wiener Medizinischen Schule vollzog sich der Paradigmenwechsel von der naturphilosophischen zur naturwissenschaftlichen Methode. Rund um das Wirken des Pathologen Karl Rokitansky (1804–1878) wird Wien zu einem Zentrum der neuen, naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin. Noch im frühen 20. Jahrhundert gehen wichtige innovative Impulse von Wien aus. Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 kommt diese Entwicklung zu einem jähen Ende.

Themenbereiche der einzelnen Einheiten: 

  1. Von Vampiren und Aufklärern: Medizin unter Maria Theresia and Joseph II.
  2. Regelungen zur gesunden Lebensführung und Seuchenmanagment um 1800:  Johann Peter Franks „Medicinische Polizey“
  3. Pest, Pocken, Cholera: Pandemien in der Geschichte
  4. Vom „Fall Semmelweis“ zur Zweiten Wiener Medizinischen Schule 
  5. Von der spanischen Grippe bis zu Covid-19: Pandemien im 20. Jahrhundert
  6. Von Theodor Billroth (1829–1894) bis Leopold Schönbauer (1888-1963):  Chirurgie in  Wien
  7. Hämatologie und Serologie: Karl Landsteiner (1868–1943) und die  Entdeckung der Blutgruppen
  8. Bildgebende Diagnostik und Radiologie: Wiener Pioniere
  9. Medizin im Nationalsozialismus
  10. Medizin nach 1945: Gibt es eine „Dritte Wiener Medizinische Schule“?

Anmeldung

Anmerkung: Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende/r identifizieren.

 Anrechenbarkeit: abhängig von der Hauptstudienrichtung; jedenfalls im MA Zeitgeschichte als Vertiefungsseminar (6 ECTS) und im MA Geschichte (2014) als Seminar (6 ECTS) anrechenbar. Für Studierende der Medizin als Wahlfach anrechenbar. Weitere Anrechnungsmöglichkeiten auf Anfrage.

Geschichte der Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Von der Errichtung des Wiener „Narrenturms“ über die NS-„Euthanasie“ bis zur Psychiatriereform - SE WS 24/25

  1.  Termin: Besuch der historischen Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof (Treffpunkt: Bushaltestelle „Klinik Penzing“).
  2.  Wiener Psychiatrie von der Aufklärung bis ins späte 19. Jahrhundert
  3.  Termin: Einführung in das Seminar; „Irrenrechtsbewegung“ und   Antipsychiatrie, Erster Weltkrieg 
  4.  Termin: Eugenik, Genetik, Biologismus, Psychiatrie
  5.  Termin:Spiegelgrund/Kinder- und Jugendpsychiatrie im Faschismus 
  6.  Termin: Die nationalsozialistische „Euthanasie“ 
  7.  Termin: Nachgeschichte der NS-„Euthanasie“ 
  8.  Termin: Kinder- und Jugendpsychiatrie nach 1945
  9.  Termin: Sterilisation im Vergleich zwischen NS-Zeit und der Zeit nach   1945 im Vergleich
  10.  Termin: Psychiatriereform 

Das Seminar soll ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen historischen Ereignissen und Paradigmen und ihrer Verbindung mit aktuellen Diskursen und Entwicklungen in der Psychiatrie, der Medizin und der Gesellschaft fördern.

Anmeldung

Anmerkung: Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.

Anrechenbarkeit: Das Seminar ist für Studierende der Humanmedizin sowie für Teilnehmer:innen des klinisch-akademischen psychotherapeutischen Propädeutikums und Medical Humanities der MedUni Wien als Wahlfach anrechenbar. Nach einer Anmeldung zur Mitbelegung ist das Seminar auch für die Studienrichtung Geschichte der Universität Wien (von der SPL-Geschichte kann die Lehrveranstaltung mit 8 ECTS angerechnet werden, z. B. durch die Abgabe einer Seminararbeit) sowie nach Rücksprache für weitere Studienrichtungen anrechenbar.

Medizingeschichte für Diplomandinnen und Diplomanden - SE WS 2024/25

Das Seminar richtet sich an Diplomandinnen und Diplomanden des Lehrveranstaltungsleiters in allen Stadien ihrer jeweiligen Arbeit und dient der Begleitung und Unterstützung bei der Durchführung.

Annmeldung

Für die Anmeldung zur Teilnahme müssen Sie sich in Med.Campus als Studierende*r identifizieren.

Anmerkung: nach Rücksprache mit Herrn Univ.-Prof. Dr. Herwig Czech unter: herwig.czech@meduniwien.ac.at

Orte der Wiener Medizingeschichte - SE WS 24/25

Geplant ist der Besuch folgender Institutionen:

  1. Rundgang Altes AKH/Medizinerviertel (17.10.)
  2. Medizinhistorisches Museum Wien - Josephinum (31.10.)
  3. Gesellschaft der Ärzte in Wien (Billrothhaus) (14.11.)
  4. Gedenkstätte Steinhof (28.11.)
  5. Österreichisches Pharma- und Drogistenmuseum - Bezirksmuseum 9. Bezirk (12.12.)
  6. Bezirksmuseum Wieden (09.01.)
  7. Sigmund Freud Museum (23.01.)
  8. Pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm (30.01.)

Einführung in die vielfältige Geschichte der Medizin in Wien anhand historischer Orte und Museen

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First do no harm - Ethik und Patientensicherheit in der Intensivmedizin - SE WS 24/25

„First do no harm“ – dieses Prinzip steht maßgebend über jedem medizinischen Handeln. Die LV beschäftigt sich zu diesem Thema mit zwei wesentlichen Bereichen im Kontext der Intensivmedizin. 
 
•    Ethische Fragestellungen in der Intensivmedizin
o    Aufnahmekriterien an die Intensivstation
o    Intensivmedizin bei betagten kritisch Kranken
o    Therapielimitationen
o    Ressourceneinsatz
o    End of Life Decisions
o    Ethische Fragestellungen in der Covid-19 Pandemie 

•    Patientensicherheit in der Intensivmedizin
o    Prinzipien der Patientensicherheit
o    Risikomanagement
o    Menschliche Limitationen
o    Fehlererfassung
o    Spezielle Bereiche (z.B. Medikamentensicherheit)
o    Fehlerkultur und präventive Maßnahmen

Auseinandersetzung mit wichtigen ethischen Fragestellungen in der Intensivmedizin. Kenntnis der Prinzipien der Entscheidungsfindung im intensivmedizinischen Kontext.

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